DDIM mit der Mittelstandsallianz bei Vizekanzler Sigmar Gabriel

DDIM mit der Mittelstandsallianz bei Vizekanzler Sigmar Gabriel 

Mittelstandsallianz DDIM Sigmar Gabriel

Vertreter der Mittelstandsallianz gemeinsam mit Vizekanzler Sigmar Gabriel

Am 5. Juli 2016 waren Vertreter der Mittelstandsallianz zu Gast bei Sigmar Gabriel, Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und Energie. Schwerpunkt der Diskussion mit dem Minister waren die  Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für den Mittelstand. Die Vielfalt  der aktuellen Anforderungen und Entwicklungen verdeutlichten dabei die Partnerverbände der Mittelstandsallianz, die unterschiedliche, mittelständisch geprägte Branchen repräsentieren.

Das Bundeswirtschaftsministerium hat bereits viele der Herausforderungen der Digitalisierung für den Mittelstand erkannt. Der Minister zeigte ein offenes Ohr für die Probleme, mit denen speziell die kleineren Unternehmen in Konkurrenz zu den großen Konzernen konfrontiert sind. Um hier zu unterstützen, fördert das BMWi bundesweit die Einrichtung von Kompetenzzentren, die Unternehmen bei digitalen Transformationsprozessen begleiten. Der BVMW leitet das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Berlin, an dem weitere Partner der Mittelstandsallianz mitwirken.

Als Vorstandsvorsitzende der Dachgesellschaft Deutsches Interim Management (DDIM e.V.) wies Dr. Marei Strack darauf hin, dass hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die digitale Transformation sind. Die jedoch sind gerade im Mittelstand eine knappe Ressource, wo daher gerne auf selbständige Interim Manager für zeitkritische Umsetzungsprojekte zurückgegriffen wird.

Dr. Strack dankte dem Minister zunächst für die Unterstützung aus dem BMWi bei der Änderung des ersten Gesetzesentwurfs zu Werkverträgen und Scheinselbständigkeit aus dem November 2015. Dennoch sei eine anhaltende Verunsicherung bei vielen Unternehmen über die Modalitäten bei der Auftragsvergabe an Selbständige zu beobachten. Unternehmen und Selbständige brauchen Rechtssicherheit und transparente Verfahren, um schnell und effizient Aufträge an Selbständige vergeben zu können, so Dr. Strack. Dabei sprach sie explizit die unzeitgemäße Prüfpraxis der Deutschen Rentenversicherung an und forderte bessere arbeits- und berufsrechtliche Rahmenbedingungen für Selbständige.

Dr. Strack nahm die Aussage von Vizekanzler Gabriel auf, die Bundesregierung wolle Selbständigkeit fördern und regte die stärkere Beteiligung von Selbständigen-Vertretern bei der Ausarbeitung und Diskussion von Gesetzentwürfen an. Bei Gesprächen mit Abgeordneten und Ausschussmitgliedern sowie in diversen Diskussionsrunden im letzten Jahr hätte sich z. B. ein hoher Informationsbedarf über die Arbeitsweise von hochqualifizierten Fach- und Führungskräften gezeigt.

Dr. Strack regte an,  neben den etablierten Vertretern von Arbeitnehmern und Arbeitgebern die Einrichtung einer eigenständigen Interessenvertretung für Selbständige zu prüfen. Minister Gabriel bezeichnete dies als wichtiges Problem und zeigte sich offen für Gespräche mit Verbänden.

Der Minister führte aber auch aus, dass die Politik noch keine Lösung für den Umgang mit der gestiegenen Zahl insbesondere der Solo-Selbständigen (Als Solo-Selbständige werden Selbständige bezeichnet, die keine Mitarbeiter beschäftigen, anders als z. B. klassische Freiberufler wie Ärzte oder Rechtsanwälte) habe, da es höchst unterschiedliche Gruppen gäbe. Einerseits die gut verdienenden Fach- und Führungskräfte, die helfen können, die Digitalisierung voranzutreiben. Andererseits die teilweise gering verdienenden Freelancer oder Click-Worker, die über Plattformen und Portale um Aufträge konkurrieren, die bisweilen unter dem Mindestlohn liegen.

Die Vielfalt der Themen und beteiligten Verbände bei dem Gespräch im BMWi verdeutlicht, dass die Bündelung der Interessen eine sehr wichtige Aufgabe bei der Vertretung der mittelständischen Wirtschaft in der Politik ist. Daher eint die Teilnehmer der Mittelstandsallianz der Wille, die für den Mittelstand dringenden Themen mit einer Stimme in die Politik zu tragen.

„Wir erkennen ein zunehmend steigendes Verständnis und besseres Wissen bei den politischen Akteuren über die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen von hochqualifizierten Selbständigen wie Interim Managern. Daran haben unsere Gespräche mit Ministern und Abgeordneten im Rahmen der Aktivitäten der Mittelstandsallianz einen wesentlichen Anteil“, so Dr. Strack.