DDIM zeigt Flagge in Berlin

Beim traditionellen Parlamentarischen Abend des Mittelstands in Berlin am Abend des 18. Mai 2017 konnte die DDIM einige ihrer Kernforderungen direkt an die Politik richten. Eingeladen hatte der Bundesverband der Mittelständischen Wirtschaft e.V. (BMVW). Mehr als 500 Gäste aus Politik, Verbänden und Wirtschaft waren der Einladung in die Räume der Parlamentarischen Gesellschaft unmittelbar am Reichstag gefolgt.

In seiner Begrüßung mahnte Gastgeber, DDIM-Präsident Mario Ohoven, investitionsfreundlichere Rahmenbedingungen für die Klein- und Mittelbetriebe an: „Deutschland lebt von seiner Substanz, anstatt in seine Zukunft zu investieren. Dass muss sich ändern.“ Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries teilte in ihrer Festansprache diese Forderung Ohovens. Zudem lobte sie ausdrücklich das Engagement des BMVW für die deutsche Wirtschaft.

Anschließend sprach DDIM-Vorstandsvorsitzende Dr. Marei Strack für die Mittelstandsallianz. Sie richtete in ihrem Grußwort deutliche Forderungen an die Ministerin und an die Politik für eine moderne Arbeitsmarkpolitik. So sprach sie sich im Interesse der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft dafür aus, die Flexibilität des Arbeitsmarktes zu wahren und den Regulierungswahn einzudämmen.

Dazu warb die DDIM-Vorsitzende insbesondere für mehr Rechtssicherheit bei der Beauftragung von selbständigen Fach- und Führungskräften und forderte, das Statusfeststellungsverfahren für nicht schutzbedürftige Selbständige wie Projekt- und Interim Manager abzuschaffen.

An die Wirtschaftsministerin gewandt forderte Dr. Strack, dass angesichts des Fachkräftemangels die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am Wirtschaftsleben sinnvoll gefördert werden muss. Sie kritisierte das „Entgelttransparenzgesetz“ als „gut gemeint, aber eben nicht gut gemacht“ und nicht ausreichend. Ziel müsse es vielmehr sein, den Anteil von Frauen in Führungspositionen, in Hochlohnbranchen und MINT-Berufen gezielt zu erhöhen. Dazu mahnte sie bessere Betreuungsangebote für Kinder und steuerliche Anreize für erwerbstätige Frauen an und forderte die Ministerin auf, sich für die Umsetzung des 12-Punkte Implementationsplanes des Abschluss-Kommuniqués des W20-Gipfels von Berlin einzusetzen.

Die Mittelstandsallianz unter der Führung des BVMW schloss an diesem Abend zudem ein Bündnis mit dem Deutschen Steuerzahlerbund. Damit vertritt das Bündnis jetzt mehr als eine halbe Million Mitglieder. Der Präsident des Deutschen Steuerzahlerbundes Reiner Holznagel nutzte die Aufmerksamkeit, um den gemeinsamen Zielen Nachdruck zu verleihen: „Der Mittelstand und die Mittelschicht müssen in der nächsten Legislaturperiode spürbare Steuersenkungen erfahren. Es ist nicht akzeptabel, dass bereits Facharbeiter, Handwerksmeister oder leitende Angestellte mit dem Spitzensteuersatz belangt werden. Leistung muss sich lohnen – deshalb muss unser Steuersystem reformiert werden“. Zudem forderte Holznagel die Politik auf, den Solidaritätszuschlag sofort abzuschaffen.