Interim Manager des Jahres 2019

Im Gespräch mit Neumitglied Fred Kaminski

Bodo Blanke (AC Alphamanagement) und Fred Kaminski

DDIM:
Sehr geehrter Herr Kaminski, zunächst einmal möchte ich Sie als neues DDIM-Mitglied ganz herzlich begrüßen und dann auch gleich zur Auszeichnung „Interim Manager des Jahres 2019“ beglückwünschen! Bevor ich auf beide Punkte eingehe, möchte ich Ihnen aber die Gelegenheit geben, dass Sie sich vorstellen.

Fred Kaminski:
Vielen Dank für die Möglichkeit, das mache ich doch gerne und es freut mich natürlich sehr, dass ich als neues Mitglied direkt die Möglichkeit bekomme, mich hier vorzustellen. Mitglied geworden bin ich erst jetzt zum 01. Juni. Interim Manager bin ich aber bereits seit 15 Jahren und über 40 erfolgreichen Mandaten. Zuvor war ich Presales Consultant bei der T-Systems. Meine Themen sind Digitale Transformation, Qualität und Restrukturierung. Ein besonderes Mandat, das ich hervorheben möchte, war sicherlich das als CQO bei der DEUTZ AG. Ansonsten sind es z.B. auch Werkleitungsthemen. In diesen Themen fühle ich mich zu Hause. Dabei zeichnen mich sicherlich meine schnelle Analysefähigkeit, meine breite Kompetenz und die hohe Umsetzungsfähigkeit aus.

DDIM:
Man kann also sagen, dass Sie ein erfolgreicher Interim Manager sind. Was ist Ihr Erfolgsrezept, was hat Sie persönlich erfolgreich gemacht?

Fred Kaminski:
Ich arbeite in der Regel nach dem sogenannten „K4 Model“, dieses hat sich für mich seit einigen Jahren bewährt.

  • Zunächst schafft man eine Basis in dem man eine gute Kommunikation sicherstellt, ein fordernder Prozess in dem man seine sozialen Fähigkeiten unter Beweis stellen muss.
  • Anschließend fokussiert man sich auf die Kooperation innerhalb des Projekts bzw. Mandats, hier ist es besonders wichtig sicherzustellen, dass alle involvierten Parteien wissen, was genau wann zu tun ist.
  • Das dritte K bezieht sich auf die Kompetenz und fußt daher auf breitem Wissen, um Unklarheiten und Lücken in der Kommunikation vorzubeugen.
  • Als letztes dann die Konsequenzen die man aus dem jeweiligen Mandat für sich und das Unternehmen zieht oder ziehen sollte. Hier heißt es am Ball bleiben, den Überblick bewahren, die Entwicklung nicht aus den Augen zu verlieren und vor allem, auf ein strukturiertes Vorgehen zu achten und dieses weiter zu erhalten wenn irgendwie möglich.

DDIM:
Vielen Dank, es freut uns sehr, dass wir einen so erfahrenen Manager als Mitglied gewinnen konnten. Was war der Auslöser, dass Sie sich dem größten Berufs- und Wirtschaftsverband im Interim Management angeschlossen haben?

Fred Kaminski:
Der Auslöser der DDIM beizutreten war die DDIM-Community. Auf der AIMP-Tagung habe ich einen wirklich guten Eindruck der DDIM-Gemeinschaft erhalten und war sofort angetan.

Zum ersten Mal wahrgenommen habe ich den DDIM allerdings bereits vor über drei Jahren. Der Auftritt des Verbandes in den sozialen Netzwerken hat mich in der Vergangenheit des Öfteren angeregt zu einem der lokalen Treffen der Community zu gehen und beim Austausch der Mitglieder dabei zu sein.

DDIM:
Vor gut einem Monat wurden Sie nun auch noch Interim Manager des Jahres. Welcher Provider hat Sie vorgeschlagen und wofür wurden Sie beim AIMP ausgezeichnet?

Fred Kaminski:
Ich wurde beim AIMP für ein sehr erfolgreiches Projekt bei „Hanonystems“ ausgezeichnet. Zu meinen Aufgaben dort gehörte die Einführung einer Transformation, hin zur Qualitätssteigerung innerhalb des Unternehmens. Dabei wurden besonders der A- SPICE und die funktionale Sicherheit in den Fokus gerückt.

Das Mandat zog sich über ungefähr ein Jahr und es galt innerhalb dieses Zeitraums das SPICE Level 1 zu erreichen und außerdem die Grundsteine für Level 2 zu legen und die entsprechende Planung auf den Weg zu bringen. Der Auftraggeber war in diesem Fall die Hanonystem Deutschland GmbH, welche 5000 Mitarbeiter beschäftigt und einen Jahresumsatz von 1,6 Mrd. Euro erwirtschaftet.

DDIM:
In welcher Situation befand sich das Unternehmen vor Antritt des Mandates und wie war das Unternehmen positioniert? Welche Herausforderungen gab es? Welche Maßnahmen haben Sie dann ergriffen, um die Aufgabe zu lösen und welche Ergebnisse konnten Sie erzielen?

Fred Kaminski:
Die Situation des Auftraggebers kann sich nur als überaus erfolgreich beschreiben lassen. Das koreanische Stammhaus ist einzigartig innerhalb in der Branche und gleich drei unterschiedliche Standorte fokussieren sich auf die Entwicklung: Deajon in Korea, Novi in den USA und letztlich Kerpen in Deutschland.

Hanonsystem ist spezialisiert auf den Bau von Klimatisierungssysteme für PKWs und wurde kürzlich zu Teilen von MAGNA übernommen, mit dem Ziel das Geschäft weiter auszubauen.

Die Herausforderungen innerhalb dieses Mandats waren vielfältig. Diverse kleinere Widerstände, verursacht durch die vielen unterschiedlichen Kulturen und Arbeitsweisen die aufeinander getroffen sind, waren immer dabei.

Um die verschiedenen Aufgaben zu lösen, wurde ein Projektzirkel erstellt. So konnten wir regelmäßig und zuverlässig den Fortschritt des Projekts kontrollieren und einschätzen. Außerdem entwickelten wir ein eigenes Prozessmodell, da das alte System auf Reviews der koreanischen Mitarbeiter beruhte, welche sich teilweise über Stunden zogen und so viel Unruhe und Frustration auf beiden Seiten erzeugt hatte. Das neue, von mir mitentwickelte System wurde „on the Scratch“ gebildet und so konnten wir alle Kollegen mit einem neuen, fertigen Modell überzeugen.

Alle Ziele die wir uns vorgenommen hatten wurden beinahe übertroffen und die Ergebnisse planmäßig erreicht. Alle notwendigen Dokumente konnten erstellt und somit alle Q-Ziele erreicht werden, deshalb waren sowohl die Belegschaft als auch der Kunde zufrieden gestellt bei Beendigung des Mandats.

DDIM:
Vielen Dank für die detaillierte Auskunft. Wie steht das Unternehmen heute da? Gibt es da noch Verbindungen zum Auftraggeber? Gab es vielleicht auch Besonderheiten in der  Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber?

Fred Kaminski:
Die Situation der Auftraggeber hat sich heute deutlich verbessert und auch meine Verbindungen zum Auftraggeber und den entsprechenden Kollegen halten weiter an. Aufgrund des erzielten Erfolgs wurde ich darüber hinaus gebeten zusätzliche Schulungen und Trainingseinheiten durchzuführen.

DDIM:
Von welchem Provider wurden Sie nominiert? Und wie gestaltete sich die Zusammenarbeit im Mandat?

Fred Kaminski:
Ich wurde von dem Provider AC Alphamanagement nominiert. Die Besonderheiten hier liegen im Bereich der Automotive SPICE Principal Assessor. Ich war bislang in der Vertragsform der Dienstleistung in den Mandaten beschäftigt. Die Betreuung des Providers war umfassend. Zu meinem Erstaunen wurde sogar die Abrechnung meiner Reisebelege übernommen.

DDIM:
Herr Kaminski, haben Sie abschließend noch einen Tipp für die Kollegen, die vielleicht selbst für ein Mandat ausgezeichnet werden wollen?

Fred Kaminski:
Wenn ich Tipps an meine Kolleginnen und Kollegen weitergeben könnte, würde ich immer raten: hartnäckig bleiben! Außerdem bin ich persönlich immer darauf bedacht, meine Integrität zu wahren. Das kann ich nur jedem Interim Manager raten! Eine weitere Kleinigkeit sollte man nie unterschätzen: man sollte immer, wirklich immer, alles mit den Kunden abstimmen. Wenn es ab und zu weh tut, ist das häufig besser, als sich aus Angst vor Unannehmlichkeiten weg zu ducken. Die Kunden werden es nachher zu schätzen wissen!

DDIM:
Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg neues DDIM-Mitglied!

Kontaktdaten:

Collossus Consulting

Dipl.-Ing. Fred Kaminski

Leopoldstraße 12

16548 Glienicke-Nordbahn

Office: +49 (0) 33056 – 920 31

Fax: +49 (0) 33056 – 920 32

Cell Phone: +49 (0) 171 780 80 84

eMail: kaminski@collossus.eu

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