Mittelstand und DDIM treffen FDP-Vorsitzenden Christian Lindner

Fragen der Digitalisierung der mittelständischen Wirtschaft und Rechtssicherheit für Selbständige standen auch im Zentrum des Treffens der Mittelstandsallianz am 22. Februar mit dem Bundesvorsitzenden der FDP Christian Lindner in der Bundeszentrale des Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft (BVMW) am Potsdamer Platz. Für die DDIM war Martin Gosen, DDIM-Mitglied aus Berlin, anwesend. Er vertrat die Vorstandsvorsitzende Dr. Marei Strack.

Gastgeber Mario Ohoven wies eingangs auf die Bedeutung der FDP für die mittelständische Wirtschaft hin. So wünsche sich die Mehrheit der Mitglieder des BVMW eine schwarz-gelbe Koalition. Wenig überraschend teilte Christian Lindner viele der Forderungen aus der mittelständischen Wirtschaft. Insbesondere beim schnelleren Ausbau der digitalen Infrastruktur sicherte er Unterstützung zu. Ein zuverlässiges Breitbandnetz sei Grundvoraussetzung dafür, dass die Unternehmen die Chancen der Digitalisierung nutzen können. Ebenso stimmte er den Forderungen zur Verbesserung der Finanzierungsbedingungen im Mittelstand zu. Hier verwies Lindner auf das Konzept der FDP zur Einführung eines Gründer-BAFöG und die Vorschläge zur steuerlichen Forschungsförderung sowie zum Abbau bürokratischer Hemmnisse. Denn extreme Regelungen, Verstaatlichung und Wettbewerbseinschränkungen führten dazu, dass dringend notwendige Zukunftsinvestitionen ausblieben.

Martin Gosen kritisierte, dass gerade diejenigen Experten, die der mittelständischen Wirtschaft als Interim- oder Projektmanager sehr häufig entscheidende Impulse bei der Digitalisierung geben, von solch extremen Regelungen behindert werden. Er verwies auf die fragwürdige Statusfeststellungspraxis der Deutschen Rentenversicherung. Sie führe zu einer nachhaltigen Verunsicherung bei Auftraggebern. Manche Unternehmen verzichten aufgrund der unsicheren Rechtslage sogar inzwischen darauf, Selbständige als Projekt- oder Interim Manager zu beauftragen.  Es sei kaum nachzuvollziehen, dass ausgerechnet jene Behörde über die Frage der Scheinselbständigkeit befinde, welche mit den Beiträgen ihre Kasse fülle. Gosen forderte hier mehr Rechtssicherheit, mehr Transparenz und weniger Bürokratie. Zudem warb er für eine stärkere Differenzierung bei den Soloselbständigen. So gehörten Interim Manager mit vierstelligen Tagessätzen sicher nicht zu denjenigen, die der Staat schützen müsse. Der FDP-Vorsitzende nahm die Ausführungen interessiert zur Kenntnis.

(Bildquelle: BVMW / Mittelstandsallianz)